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Deutschland erlaubt den Konsum von Cannabis

Ab dem 1. April 2024 darf man in Deutschland unter bestimmten Bedingungen Cannabis konsumieren. Das Thema ist aber immer noch umstritten. Kritiker warnen vor den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums.


Mit einem Joint auf der Straße stehen und kiffen – ab dem 1. April 2024 ist das in Deutschland grundsätzlich nicht mehr verboten. Dann wird Cannabis teilweise für den privaten Konsum freigegeben. Das heißt: Wer volljährig ist, darf 25 Gramm Cannabis mit sich führen – eine Menge, die für etwa 50 bis 100 Joints ausreicht. Außerdem darf man bei sich zu Hause bis zu drei Cannabispflanzen anbauen und bis zu 50 Gramm getrocknetes Cannabis lagern.

Dabei gibt es jedoch Einschränkungen: So ist der Cannabis-Konsum zwischen 7 und 20 Uhr in Fußgängerzonen weiterhin nicht erlaubt. Und auch in der Nähe von Kindergärten, Schulen und Spielplätzen darf nicht gekifft werden. Spezielle Geschäfte wie in den Niederlanden soll es erst einmal nicht geben. Allerdings will die Bundesregierung ab Juli 2024 private Clubs erlauben, die die Pflanzen gemeinschaftlich anbauen, ernten und an ihre Mitglieder verteilen dürfen.

Doch das Thema ist umstritten. So befürchtet die Ärztin Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, „dass wir mit dem geplanten Gesetz den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“. Für die Medizinerin ist bei dem Thema das Alter entscheidend: Bis zum 25. Lebensjahr entwickelt sich das Gehirn junger Menschen weiter. Gerade in diesem Alter kann Cannabis psychische Schäden verursachen, sagt sie. Andere Kritiker warnen vor Cannabis als Einstiegsdroge.

Befürworter meinen dagegen: Verbote halten junge Menschen nicht vom Cannabis-Konsum ab. So hat im Jahr 2021 die Hälfte der 18-25-Jährigen laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereits gekifft. Der grüne Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen sieht deshalb in der Freigabe von Cannabis Vorteile: Sie schützt, so Dahmen, Konsumenten vor verunreinigtem Stoff und bekämpft den Schwarzmarkt.

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