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RAF-Terroristin verhaftet – nach 30 Jahren

Die „Rote-Armee-Fraktion“ sorgte über 20 Jahre lang mit ihrem Terror von links für Angst und Schrecken in Deutschland. In Berlin verhaftete die Polizei nun Daniela Klette, eines ihrer früheren Mitglieder.


30 Jahre lang war sie untergetaucht und lebte unter falschem Namen in Berlin-Kreuzberg. Doch nach einem neuen Fahndungsaufruf der Polizei ging plötzlich alles ganz schnell: Daniela Klette, 65 Jahre alt und früheres Mitglied der Roten-Armee-Fraktion (RAF), wurde am 26. Februar 2024 verhaftet.

Zwischen 1970 und 1993 beging die linksextreme RAF in Westdeutschland eine Reihe von Terroranschlägen. Insgesamt tötete die Gruppe mehr als 30 Menschen und verletzte über 200 Personen. Trauriger Höhepunkt war das Jahr 1977. Im sogenannten „Deutschen Herbst“ entführten Terroristen etwa den damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer. Während der Entführung nahmen sich mehrere bereits verhaftete RAF-Terroristen im Gefängnis das Leben. Daraufhin ermordeten die Entführer Schleyer.

Die RAF-Mitglieder wollten Krieg gegen den deutschen Staat und seine Vertreter führen; sie töteten deshalb Menschen aus Politik, Wirtschaft und von der Polizei. Bis heute gilt die RAF-Zeit als eine der schwersten politischen Krisen der Bundesrepublik Deutschland. Denn sie führte auch zu der Frage, ob der Staat auf Erpressungsversuche von Terroristen reagieren soll – wenn so das Leben von entführten Menschen gerettet werden kann. Die Bundesregierung beschloss damals strenge und umstrittene Gesetze gegen den Terror.

1998 löste sich die RAF offiziell auf, Daniela Klette war bereits vier Jahre vorher untergetaucht. Nach ihrem Verschwinden soll sie zwischen 1999 und 2016 mehrere Raubüberfälle begangen haben. Wie die Polizei vermutet, ging es dabei aber nicht mehr um politischen Terror: Klette musste einfach ihr Leben im Untergrund finanzieren. Mit ihr wurde nun eines der letzten gesuchten RAF-Mitglieder verhaftet. Zwei ihrer Mittäter sind jedoch weiter auf der Flucht.

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